Der Große Garten - 1638 ließ Herzog Georg von Calenberg in der Nähe des Dorfes Höringehusen ein Werk zur Versorgung des hannoverschen Hofes anlegen. Nachdem sein Sohn Johann Friedrich 1655 die Macht übernahm, benannte er den Ort in Herrenhausen um, ließ an dieser Stelle ein Schloss errichten und beauftragte seinen Gärtner Michael Grosse mit der Anlage eines ersten Gartens. Die eigentliche Entwicklung des Gartens fand jedoch während der Regierungszeit von Kurfürst Ernst August statt. Seine Frau, Kurfürstin Sophie, wurde vor allem zur Gestalterin des Großen Gartens. Da Kurfürstin Sophie ihre Jugend in Holland verbrachte, ließ sie den Garten in Erinnerung an die holländischen Barockanlagen anlegen. Schließlich entstand unter der Leitung des Gärtners Martin Charbonnier bis 1714 der Große Garten in seiner heutigen Form und Größe. Er hat im Großen und Ganzen eine rechteckige Form und ist durch einen künstlichen Wassergraben und Baumreihen begrenzt. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts tat sich nun nicht mehr viel im Großen Garten, da sich nachfolgende Herrscher nicht darum kümmerten. Dies war allerdings eher ein Glücksfall, denn während des 18. Jahrhunderts änderte sich der Zeitgeschmack vieler Fürsten. So blieb der Große Garten mit seiner barocken Form unverändert. Die Stadt Hannover erwarb 1936 den Großen Garten und kümmerte sich um die Instandsetzung. Im 2. Weltkrieg wurde das Schloss durch Brandbomben jedoch völlig zerstört. Die ganze Arbeit war damit wieder zunichte. Die gesamte Anlage musste erneut wiederhergestellt werden und erstrahlte zum 300. Geburtstag des Gartens wieder in altem Glanz - das war 1966. Seit dem wird der Große Garten mit kontinuierlichen Restaurierungsarbeiten ständig aufgewertet und zählt heute zu den bedeutendsten barocken Gartenanlagen in Europa. Die Grottenausgestaltung übernahm die bekannte Künstlerin Niki de Saint Phalle. Der Schweizer Landschaftsarchitekt Guido Hagerund gestaltete den Blumen- und Feigengarten.

© 03.02.2021 Matthias Falk - hannover_fotografie