Hannover feiert Fête de la Musique 2022
Auf 33 Bühnen bringen rund 800 Musiker*innen die Innenstadt von Hannover von 13 bis 23 Uhr zum Klingen.
„Hannover feierte eine Fête de la Musique – ohne Einschränkungen, zum Miterleben, zum Mitfühlen, zusammen mit 800 Musiker*innen an 33 Standorten, unterstützt von 84 Organisationen. Sie ist ohne Frage nicht nur eine der größten, sondern auch eine der lebendigsten und buntesten Veranstaltungen Hannovers,“ betont die Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Hannover, Konstanze Beckedorf. „Seien Sie dabei, wenn Hannover dieses weltweite Musikfest zur Völkerverständigung und Toleranz feiert!“
Die Fête de la Musique wäre ohne ehrenamtliches Engagement nicht möglich. In diesem Jahr beteiligen sich insgesamt 84 Organisationen am Musikfestival, unter anderem ist der Cirque Électrique mit drei Bühnen und einem Programm aus elektronischer Musik auf der Wiese vor dem Landtag dabei. Zum ersten Mal in der Geschichte der Fête de la Musique gibt es eine Bühne, auf der sich alles – buchstäblich – um das Tanzen dreht. Die Dance Community Hannover vereint alle Tanzschulen der Stadt unter einem Dach und somit auch alle Tanzstile und Kulturen. Über 26 verschiedene Tanzschulen, Vereine und Formationen bieten von 13 bis 22 Uhr ein Nonstop-Programm auf der Goseriede. Dies ist die hannoversche Premiere der Fête de la Danse.
„Die UNESCO-City-of-Music Hannover ist kreativ, bunt und vielfältig. Die alljährlich stattfindende Fête de la Musique mit über 800 beteiligten Musiker*innen und einem hohen bürgerschaftlichen Engagement bildet das hervorragend ab“, freut sich Sabine Busmann, Produktionsleitung der Fête de la Musique und Geschäftsführerin des MusikZentrum.
Am Hauptbahnhof befand sich in diesem Jahr die internationale Bühne mit Bands aus den UNESCO-City-of-Music-Städten Liverpool (Michael Aldag), Tallin (Around the Sun) und den Partnerstädten Posen (Au Cinéma) und Rouen (Adélys). Alle vier Bands proben fünf Tage lang gemeinsam mit der hannoverschen Band Serpentin. Während der Proben werden die Songs aller Bands geschüttelt und neu gemischt, sodass sich die Musiker*innen gegenseitig inspirieren und über die Ländergrenzen hinweg durch die Sprache der Musik verbinden. Das Ergebnis des „Band Mash Ups“ war bei der Fête de la Musique ab 17 Uhr zu hören.
Der niedersächsische Chorverband feiert seinen 75. Geburtstag mit einem bunten Programm unter der Beteiligung von 19 Chören auf dem Opernplatz. Der Nachtgesang mit „Der Mond ist aufgegangen“ gehört natürlich zu den Highlights.
Women* in music hannover (w*im) bot am Kröpcke einen Vorgeschmack auf das Lineup-Festival, das im September auf der Gilde Parkbühne stattfindet. Das Bühnenprogramm auf der w*im- Bühne ist ein rein weiblich gelesenes Line-Up - mit dabei ist unter anderem Ronja Maltzahn. Balkon Beatz bringt mit dem Freundeskreis Hannover ein besonderes Programm im Hinterhof der VHS Hannover auf die Beine.
Auf dem Hannah-Arendt-Platz gab es von 14 bis 18 Uhr Clownerie, Geschichten und Musik für die Kleinsten. Außerdem baten hier das Musikland Niedersachsen Workshops zum Thema Instrumentenbau aus Müll an.
Der international renommierte Pianist, Sebastian Knauer, präsentiert gemeinsam mit Musiker*innen der NDR Radiophilharmonie das musikalische Projekt „Aus der Stille in den Klang“ mit Schüler*innen, die ein Cochlea-Implantat tragen. Dieses bundesweit einzigartige Projekt wird von Aktion Kindertraum mit einer neuartigen von Elena Kondraschowa (Musikwissenschaftlerin, Pädagogin und Konzertviolinistin) entwickelten Methodik des Musikunterrichts unterstützt.
Ein weiteres Highlight des diesjährigen Musikfestivals war die fahrende Bühne der ÜSTRA in Kooperation mit Radio Hannover. Die Fahrten starteten um 21 Uhr, die Strecke führte vom ZOB zum Goetheplatz. Cyril Krüger und Band unterhalten die fahrenden Gäste. Ein Zustieg war alle 30 Minuten möglich.
Und last, but not least: Die traditionelle „Ode an die Freude“ wird wieder deutschlandweit, in allen Fête-de-la-Musique-Städten, im Laufe des Tages von verschiedenen Interpret*innen gesungen.
40 Jahre „Fête de la Musique”
Die "Fête de la Musique", das größte Musikfest der Welt, findet immer am längsten Tag des Jahres bzw. in der kürzesten Nacht statt. In diesem Jahr feiert die Fête ihr 40-jähriges Jubiläum. Menschen kommen an diesem Tag zusammen, machen Musik, spielen dabei ohne Gagen und tauchen die Stadt in ein einziges, nicht-kommerzielles Festival. Die "Fête de la Musique" entstand 1982 als Fest der Straßenmusik in Frankreich und wird in Hannover seit 2008 jedes Jahr zum Sommeranfang (21.Juni) gefeiert. Bands, Chöre, DJs, Solist*innen und Orchester aller Art erklären die gesamte Innenstadt zu ihrer Bühne.
Fotos: © 21.06.2022 Matthias Falk - hannover_fotografie