Blog-Layout

Schulanfangsaktion „Kleine Füße – sicherer Schulweg: Zur Schule möglichst zu Fuß“

Schulanfangsaktion „Kleine Füße – sicherer Schulweg: Zur Schule möglichst zu Fuß“

Pistorius: „Der beste Schulweg ist immer der, der zu Fuß zurückgelegt wird. Das ist nicht nur gesünder, es sorgt auch dafür, dass es nicht zu Staus und Stress mit den so genannten Elterntaxis kommt.“
 
In Niedersachsen startet heute (25. August 2022) das neue Schuljahr. In der kommenden Woche beginnt nach den Einschulungen am kommenden Wochenende für rund 84.000 Erstklässlerinnen und Erstklässler die Schule. Damit verbunden sind viele neue Herausforderungen und dazu gehört insbesondere auch der sichere Weg zur Schule. Viele der Mädchen und Jungen werden in den kommenden Tagen und Wochen zum ersten Mal allein im Straßenverkehr unterwegs sein.
 
Vor diesem Hintergrund gibt es in Niedersachsen schon seit über 20 Jahren die Aktion „Kleine Füße – sicherer Schulweg“. Sie richtet sich in erster Linie an die Kinder und durch die „gelben Füße“ an den wichtigsten Gehwegen werden die Kinder sicher zur Schule geführt. Aber die Verkehrssicherheitsaktion soll genauso alle anderen Verkehrsteilnehmenden dafür sensibilisieren, in den kommenden Wochen besonders gut aufzupassen und Rücksicht zu nehmen.
 
Neben den Kooperationspartnern (ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e.V., Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V. sowie die niedersächsischen Gemeinde-Unfallversicherungsverbände) entwickeln das Niedersächsische Kultusministerium, das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung sowie das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport kontinuierlich neue Ideen und Maßnahmen für einen sicheren Schulweg zu Fuß und stellen diese gemeinsam in einer jährlichen Auftaktveranstaltung zum neuen Schuljahr vor.
 
In diesem Jahr begleitet der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, Kinder aus der Grundschule Tegelweg in Hannover bei ihrem täglichen Schulweg und weiht gemeinsam mit den Kindern unter anderem neu installierte Spielgeräte und Hüpfspiele an der Schule ein. Er wird auch mit den Kindern malen und neue Sicherheitssysteme zum Anschließen von Fahrrädern und Rollern vorstellen.
 
Mit dabei sind der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Belit Onay, sowie Vertreterinnen und Vertreter der o.g. kooperierenden Organisationen. Darüber hinaus wird die neu errichtete Elternhaltestelle im Märkischen Weg eingeweiht. Minister Pistorius fährt hierzu nicht bis vor den Eingang der Schule, sondern steigt bereits an der Elternhaltestelle aus, um die letzten Meter zur Schule gemeinsam mit den Kindern zurückzulegen.
 
Pistorius sagt: „Die Erstklässlerinnen und Erstklässler haben in den kommenden Wochen viele Herausforderungen zu meistern. Schreiben, Lesen, Rechnen, aber auch die neuen Mitschülerinnen und Mitschüler, die neuen Lehrerinnen und Lehrer und der Alltag in der Schule. Dazu kommt dann auch noch der neue Schulweg. Egal ob mit dem Bus oder zu Fuß – für ein sechs oder sieben Jahre altes Kind ist diese Strecke ein echtes Abenteuer. Mit der Aktion „gelbe Füße“ wollen wir unseren Kindern zum Schulstart diesen Weg so leicht wie möglich machen. Am allerwichtigsten ist dabei, dass die Eltern die Kinder vorab und auch an den ersten Schultagen und -wochen immer wieder begleiten. Denn auf dem Schulweg gibt es vieles, was ablenken kann. Umso häufiger die Kinder diesen Weg gegangen sind, umso sicherer werden sie dabei. Auch die Polizei wird in ganz Niedersachsen in den kommenden Tagen und Wochen ihren Blick auf die Schulwege und insbesondere auf die Straßen und Flächen vor den Schulen richten. Neben Geschwindigkeitskontrollen und der Überwachung von korrekten Kindersicherungen geht es dabei vor allem darum, dass alle Verkehrsteilnehmende besonders viel Rücksicht aufeinander nehmen und auch geduldig und gelassen bleiben, wenn es morgens mal etwas stressig zu werden droht. Und: der beste Schulweg ist immer der, der zu Fuß zurückgelegt wird. Das ist nicht nur gesünder, es sorgt auch dafür, dass es nicht zu Staus und Stress mit den so genannten Elterntaxis kommt.“
 
Felix Kaufmann, Leiter der Abteilung Verkehr, Technik & Umwelt beim ADAC Niedersachsen/Sachsen Anhalt e.V. stimmt dem zu und ergänzt: „Jeden Morgen sind chaotische Situationen auf den Straßen unmittelbar vor den Schulen und Kitas zu beobachten, wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen und aussteigen lassen. Aus unserer Sicht ist das ein leicht vermeidbares Sicherheitsrisiko. Der ADAC setzt sich ausdrücklich für mehr Elternhaltestellen ein, um mehr Sicherheit für die Jüngsten zu schaffen. Die Haltestellen sind extra im Umfeld der Schule eingerichtet, sodass die Kinder über einen sicheren Weg die letzten Meter eigenständig gehen können. So erlernen sie auch Stück für Stück, sich im Straßenverkehr allein zurechtzufinden.“
 
Auch an der Grundschule Tegelweg lassen viele Eltern ihre Kinder direkt vor der Schule aussteigen und nutzen dabei die für die Lehrer vorgesehenen Parkplätze. Die nötigen Wendemanöver führen hierbei oft zu kritischen Situationen. Die Schülerinnen und Schüler selbst haben bereits im Unterricht auf spielerische Art und Weise die Vorteile des Schulweges zu Fuß kennengelernt. Unter pädagogischer Aufsicht und Begleitung haben sie verschiedene Motive auf die Fahrfläche des Lehrerparkplatzes gemalt und hoffen nun, dass möglichst viele Eltern das Kunstwerk wahrnehmen und den Appell verinnerlichen, es nicht zu „überfahren“. Das Auto soll künftig zu Hause verweilen oder lediglich kurzfristig zum Aussteigen an der Elternhaltestelle in direkter Nähe halten. Die Elternhaltestelle ist entsprechend günstig gelegen, sodass keine Straßenüberquerung bis zur Schule mehr erforderlich ist und Wendemanöver nicht nötig sind.
 
Kathrin Langel, stv. Vorsitzende des Landeselternrates Niedersachsen, begrüßt die verschiedenen Elemente: „Kinder sollen ein Risikobewusstsein und ein Verständnis für den Straßenverkehr entwickeln, wobei sie sich an uns Erwachsenen orientieren. Gut ist, wenn Eltern im Alltag mit ihren Kindern gemeinsam sichere Querungsstellen bzw. Zebrastreifen und Ampel suchen und nutzen. Egal ob zu Fuß, per Roller, Fahrrad oder mit dem Bus: Den Schulweg im Vorfeld zu üben ist sinnvoll und bringt Sicherheit - für beide Seiten! Elterntaxis bzw. Schul-Drive-In gefährden andere Kinder, daher lassen Sie ihr Kind so oft wie möglich eigenständig gehen.
 
Die Kinder der Grundschule Tegelweg haben allen Grund, zu Fuß zur Schule gehen zu wollen. Pünktlich zum neuen Schuljahr sind Spielgeräte und Hüpfspiele zur Bewegungs- und Geschicklichkeitsförderung auf dem Schulweg installiert worden. Möglich wurde dies durch eine bespielhafte Kooperation zwischen Landeshauptstadt und Region Hannover sowie der Kooperationspartner. Die Anschaffung erfolgte u. a. durch die finanzielle Förderung der Kooperationspartner und des Netzwerkes „movidu“ der Region Hannover. Dazu übernahm das Tiefbauamt der Stadt Hannover das fachgerechte Aufstellen der Spielgeräte und Hüpfspiele.
 
Hartmut Manitzke, stv. Geschäftsführer beim Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover/der Landesunfallkasse Niedersachsen sagt: „Im Jahr 2021 verzeichneten wir in unserem Zuständigkeitsbereich 7.979 meldepflichtige Schulwegunfälle. Die Zahl ist wieder gestiegen, hat aber noch nicht die Höhe aus dem Corona-Vorjahr 2019 erreicht. Die Auswertung der Schulwegunfälle ergibt regelmäßig, dass die Fahrradunfälle mit 50% die häufigste Unfallursache auf dem Schulweg sind. Schulanfängerinnen und Schulanfänger sollten nicht mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Den Anforderungen des Straßenverkehrs an Radfahrende, noch dazu mit schwerem Schulranzen auf dem Rücken, sind sie noch nicht gewachsen. Besonders sensible Bereiche sind Bushaltestellen, wenn Schulbusse ihr Warnblinklicht eingeschaltet haben und Kinder gerade ein- oder aussteigen und den Geh- oder Radweg queren.“
 
Heiner Bartling, Präsident der Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V. unterstützt die Bemühungen der Kooperationspartner: „Wir appellieren an alle Eltern, gerade in diesen Zeiten ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu fahren. Insgesamt helfen in Niedersachsen fast 4.000 Schüler- und Elternlotsinnen und -lotsen ehrenamtlich bei jedem Wetter und bereits am frühen Schulmorgen den Kindern beim sicheren Überqueren der Fahrbahn oder begleiten sie im Bus zur Schule. Obwohl die Zahl sehr hoch ist, fehlen immer noch an vielen Schulen Lotsinnen und Lotsen, die insbesondere die Neulinge im Straßenverkehr auf dem Schulweg unterstützen. Wir wünschen uns, dass an jeder Grundschule Lotsinnen und Lotsen aktiv werden und freuen uns über jeden neu eingerichteten Lotsendienst. Wir unterstützen Initiativen vor Ort gern mit Wissen, Ausrüstung und Versicherung.“
 
Auch der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Belit Onay, ist von den Initiativen und Neuanschaffungen überzeugt: „Eine Verringerung von Unfallrisiken für Kinder und verbesserte Mobilitätsbedingungen für diese Altersgruppe können nur dann erzielt werden, wenn alle Institutionen, die für die Verkehrssicherheit von Kindern verantwortlich sind, eng zusammenarbeiten. Mit der Elternhaltestelle, die die Stadt am Märkischen Weg angeordnet hat, sollen Anreize geschaffen werden, dass Eltern ihre Kinder schulnah absetzen können. So wird vermieden, dass im Bereich der Grundschule unter anderem durch Wendemanöver in der Sackgasse Tegelweg gefährliche Situationen auftreten. Wir haben bereits an anderen Grundschulstandorten positive Erfahrungen mit dieser Maßnahme gemacht.“
 
Darüber hinaus ist an der Grundschule Tegelweg zum neuen Schuljahr auch ein Fokus auf die mobilitätserfahreneren Schülerinnen und Schüler gelegt worden. Für diejenigen, die bereits mit Unterstützung von zwei Rädern zur Schule fahren, gab es bisher nur eine unzureichende Anzahl an Abstellmöglichkeiten. Die Landeshauptstadt hat diese durch neue Rollerbügel vor der Schule erweitert, sodass auch ein höherer Diebstahlschutz für die Fortbewegungsmittel der Kinder besteht.
 
Tipps für einen sicheren Schulweg zu Fuß:

  • Gehen Sie den Schulweg oft und rechtzeitig mit Ihrem Kind ab
  • Nutzen Sie die vorhandenen Markierungen auf den Gehwegen und erklären Sie Ihrem Kind die „gelben Füße“
  • Bringen Sie Ihr Kind zu Fuß zur Schule oder lassen Sie es an einer Elternhaltestelle aussteigen, damit Sie gefährliche Verkehrssituationen mit dem Pkw gar nicht erst entstehen lassen
  • Planen Sie ausreichend Zeit für den Schulweg ein, um Zeitdruck und Stress zu reduzieren
  • Holen Sie sich die Informationen über den Schulweg und Schulanfang, zum Beispiel aus: den Schulen, den Schulelternabenden vor und in den Sommerferien, den Internetauftritten der Institutionen ADAC, Landesverkehrswacht, Niedersächsischer Bildungsserver der örtlichen Polizeidienststelle (Ansprechpartner: Verkehrssicherheitsberater/-innen)
Weitere Bausteine der jährlich wiederkehrenden Schulanfangsaktion, die auch im Internet zu finden sind, ist der Kurzfilm „Abenteuer Schulweg“, der Schulwegplan, der „Bus auf Füßen“, der Elternbrief zur Einschulung, das Fußgängerdiplom in Kindertagesstätten, das Programm „Aufgepasst mit ADACUS“, das Moderatorinnen und Moderatoren an Grundschulen durchführen, sowie Aktionsplakate, Spannbänder und Schablonen für die „Gelben Füße“.

Fotos: 25.08.2022 Matthias Falk - hannover_fotografie
von Matthias Falk 6. März 2025
150.000 Glasaale im Steinhuder Meer ausgesetzt Vier Millionen Aale für Niedersachsen! Aalschutz durch Angelvereine erreicht historischen Höchststand. Die vom Aussterben bedrohte Art ist Fisch des Jahres 2025. Angelvereine setzen sich aktiv für den Aalschutz ein. In Niedersachsen ist das Engagement nun auf einem Rekordniveau angekommen: Rund 4.000.000 Aale werden bis Juni durch Anglerinnen und Angler niedersachsenweit in rund 250 Flüsse und Bäche gebracht. Am 5. März startet die diesjährige Besatzkampagne mit dem Besatz von 2,5 Millionen Mini-Aalen, den sogenannten Glasaalen. Das Ziel des Programms: Der seit vielen Jahren festzustellende Rückgang der Aalpopulation in Niedersachsen soll gestoppt und umgekehrt werden. Eine Vielzahl von Faktoren, wie Stauwehre, Gewässerausbau oder illegaler Aalschmuggel nach Asien haben den schlangenförmigen Wanderfisch auf die Rote Liste gefährdeter Arten gebracht. Auch deshalb wurde der Aal zum Fisch des Jahres 2025 gekürt. Der Anglerverband Niedersachsen koordiniert in Niedersachsen das von Land und EU geförderte Aalbesatzprogramm und hat zum Aal-Jahr 2025 spannende Materialien zu seinem Lebenszyklus erstellt. Aale wandern bis zu 6.000 Kilometer, um sich zu paaren! Jedes Jahr, zumeist zwischen Januar und März, geschieht in der Nähe der Bermudas ein Naturwunder, das bis zu uns in Norddeutschland zu spüren sein wird: Große Aale von bis zu 1,5 m Länge paaren sich. Blankaale werden die Elterntiere aufgrund ihrer hellen Färbung genannt. Für den Liebesakt in der Sargassosee sind sie bis zu 6.000 km durch Europas Bäche, Flüsse, Meere und schließlich den Atlantik geschwommen, um danach im Alter von 10-30 Jahren Millionen von Eiern zu legen und ihr Leben zu beschließen. Aal-Nachwuchs reist drei Jahre lang zurück nach Europa Der Aal-Nachwuchs macht sich gleich nach dem Schlupf auf den Weg nach Europa. Die millimeterkleinen Larven entwickeln sich nach einigen Wochen zu sogenannten Weidenblattlarven – ein Name, den sie aufgrund ihres Aussehens erhalten. Zwei bis drei Jahre lassen sich die Jungtiere vom Golfstrom treiben. An den europäischen Küsten angekommen haben sich die Weidenblattlarven dann zu sogenannten Glasaalen gewandelt. Diese sehen ausgewachsenen Aalen von der Form schon ganz ähnlich, sind aber nur rund acht bis zehn Zentimeter lang und – wie der Name bereits verrät – durchsichtig. Die feinste Nase im Tierreich Glasaale wandern Flüsse und Bäche herauf, wo sie zu stattlichen Gelbaalen heranwachsen. Auf ihrer langen Reise nutzen die Tiere erstaunliche Fähigkeiten: Aale können so gut riechen, dass sie einen Tropfen Parfüm in der dreifachen Menge Wasser des Bodensees ausfindig machen könnten. Und wenn sich ihnen ein Hindernis in den Weg stellt, können sie kleine Strecken sogar schlängelnd über Land zurücklegen und dabei Luftsauerstoff über ihre Haut atmen. Doch seit einiger Zeit nimmt die Reise der Glasaale an Europas Küsten ein jähes Ende. Wasserkraftwerke werden zur Todesfalle Von den vor 40 Jahren in vielen Flüssen zu beobachtenden riesigen Schwärmen von Abermillionen Glasaalen ist heute fast nichts mehr geblieben. Seit den 1980er Jahren ist das Glasaal-Aufkommen an den europäischen Küsten um mehr als 95% zurückgegangen. Wasserkraftwerke und Wehre versperren wandernden Aalen ihren Weg flussaufwärts. Auch Blankaale, die den Rückweg antreten wollen, werden davon nicht verschont. Einmal in eine Turbine geraten, helfen den Tieren auch ihre bereits beschriebenen Fähigkeiten nicht weiter. Quetschungen, Stauchungen, Wirbelbrüche, Verstümmelungen und Tod sind die Folgen. Aktuell werden in deutschen Flüssen nach moderaten Schätzungen jährlich rund 270 Tonnen abwandernde Blankaale durch Wasserkraftanlagen und Kühlwasserentnahmen getötet. Das entspricht einer Zahl von rund einer halben Million getöteter Tiere. Fischtreppen und andere Wanderhilfen erfüllen häufig nicht ihren Zweck, weil sie von den Tieren beispielsweise nicht gefunden werden. Aal als Schmuggelware: Teurer gehandelt als Kokain! Damit nicht genug, werden zig Millionen Glasaale für den seit 15 Jahren illegalen Export nach Asien gefangen. Dort gelten die Tiere als Delikatesse. Das Geschäft ist lukrativ, die Strukturen mafiös: Der Schwarzmarktpreis für einen Kilogramm Aale liegt teils über dem von Elfenbein oder Kokain. Und noch mehr Probleme… Auch haben Aale natürliche Feinde: Krankheiten wie der Aalherpes, unappetitliche Parasiten wie der Schwimmblasenwurm oder Fressfeinde wie Kormorane oder Robben gehören beispielsweise dazu. Weitere menschengemachte Probleme sind Schadstoffe, wie Dioxine und nachteilige Veränderungen von Gewässerlebensräumen durch Begradigungen von Fließgewässern. Natürlich hat auch die Fischerei einen Einfluss. Doch gibt es seit dem Jahr 2023 in Niedersachsens Küstengewässern ein Aalfangverbot. Und: In Niedersachsen tun Angelvereine viel für den Arterhalt von Aalen. Hoffnung für den Aal Um dafür zu sorgen, dass in Norddeutschlands Flüssen trotzdem noch Aale vorkommen, koordiniert der Anglerverband Niedersachsen ein besonderes Programm: Glasaale werden in Frankreich von zertifizierten Fischereibetrieben mit streng regulierten Quoten gefangen und dann per Lastwagen an allen Hindernissen vorbei bis nach Niedersachsen gefahren. Dort werden sie von Angelvereinen wieder in die Freiheit entlassen. Die Kosten übernehmen zu 60% die EU und das Land Niedersachsen. Den Rest stemmen die Anglerinnen und Angler aus ihren Vereinskassen. Die ganze Aktion läuft im Rahmen des niedersächsischen Aalförderungsprogramms seit fast 15 Jahren. In diesem Jahr kommt noch eine großzügige Spende des Vereins Aalinitiative e.V. dazu. AVN-Biologe Ralf Gerken konstatiert: „Im Jahr 2025 haben wir ein Rekordhoch an Aalbestellungen unserer Angelvereine für den Arterhalt. Angler sind somit wichtige Stützen für den bedrohten Fisch und bringen weit mehr Tiere aus, als sie für den Eigenbedarf entnehmen.“ Diese Aussage wird auch durch den aktuellen Umsetzungsbericht zum nationalen Aalbewirtschaftungsplan unterstützt: Dieser scheint – auch dank der Besatzmaßnahmen der Angelvereine – endlich ein Ende des Abwärtstrends vom Aalbestand festzustellen. Trotzdem ist die Maßnahme nur eine Krücke und der Aalbestand alles andere als rosig. „Dauerhaft müssten Gewässer wieder durchgängig werden und illegaler Aalschmuggel unterbunden werden“, so Gerken. Anglerverband Niedersachsen e.V. (AVN) Fotos: © 06.03.2025 Matthias Falk - hannover_fotografie
von Matthias Falk 6. März 2025
FW Hannover: Explosion bei der Continental AG Hannover (ots) Am Donnerstagvormittag kam es im Stadtteil Vahrenwald zu einer Explosi-on im Werk der Continental AG. Eine Person ist leicht verletzt und sechs Personen sind betroffen. Die Feuerwehr Hannover hatte vorsorglich den Sonderalarmplan "Massenanfall von Verletzten" ausgelöst. Gegen 10:15 Uhr ging ein Anruf eines Anwohners und nahezu zeitgleich der Werkfeuerwehr aus dem Werk der Continental AG bei der Regionsleitstelle mit dem Hinweis auf eine Explosion ein. Daraufhin löste die Regionsleitstelle sofort Alarm für zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr, die Ortsfeuerwehr Vinnhorst und den Rettungsdienst aus. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde die Explosion an einem Heizkessel im 5. Obergeschoss des Gebäudes bestätigt. Die daraus resultierende große Druckwelle führte zu sichtbaren Schäden. Unter anderem waren mehrere Fenster zerborsten und die Fensterrahmen herausgerissen. Aus Sicherheitsgründen wur-de die Philipsbornstraße gesperrt. Anfangs wurden zwei verletzte Personen und fünf Betroffene gemeldet, weshalb die Regionsleitstelle auf Anweisung der Ein-satzleitung daraufhin die Alarmstufe MANV 10 (Massenanfall von Verletzen von bis zu 10 Personen) auslöste. Dies umfasst unter anderen die Alarmierung eines weiteren Löschzuges, der aber nicht zum Einsatz kam. Die verletzten und betroffenen Personen wurden vom Rettungsdienst gesichtet. Nach näheren Erkenntnissen wurde die Anzahl der Verletzten auf eine Person korrigiert, sodass sich bei dem Einsatz eine Person leicht verletzte, die in ein Krankenhaus transportiert wurde und sechs Personen betroffen waren, die an werksärztlichen Dienst der Continental AG übergeben wurden. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sicherten insbesondere mit Drehleiterfahrzeugen die Fassade vor herabfallenden Teilen, um eine Gefährdung für den öffentlichen Raum auszuschließen. Nach dem Ende aller Einsatzmaßnahmen wurde das Gebäude von einem Statiker begutachtet und die Einsatzstelle an die Continental AG übergeben. Am Nachmittag wurde die Philipsbornstraße wieder für den Verkehr freigegeben. Zur Schadenhöhe kann keine Aussage getroffen werden. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst der Stadt Hannover und der Werkfeuer-wehr der Continental AG waren insgesamt mit rund 70 Einsatzkräften und rund 28 Fahrzeugen im Einsatz. Feuerwehr Hannover Fotos:/Video: © 06.03.2025 Matthias Falk - hannover_fotografie
von Matthias Falk 27. Februar 2025
POL-H: Hannover-Bult: Mutter und Kind laufen auf die Fahrbahn und werden von Pkw erfasst - Zeugen gesucht! Bei einer Kollision mit einem Transporter im hannoverschen Stadtteil Bult sind am Mittwoch, 26.02.2025, eine 32 Jahre alte Frau und ihr dreijähriges Kind teils schwer verletzt worden. Die Polizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise. Nach bisherigen Erkenntnissen des Verkehrsunfalldienstes Hannover befanden sich die 32-Jährige und ihr dreijähriger Sohn gegen 11:45 Uhr am südöstlichen Ende der Stadtbahnhaltestelle "Kinderkrankenhaus auf der Bult". Sie wollten die Fahrbahn in Richtung Kinderkrankenhaus überqueren. Zeitglich befuhr ein 67-jähriger Fahrer eines VW-Transporters den Bischofsholer Damm aus der Innenstadt kommend auf dem rechten von zwei Fahrstreifen. Als sich das Fahrzeug näherte, rannte das Kind los, seine Mutter folgte ihm. Dabei kam es zur Kollision zwischen dem Pkw des 67-Jährigen und mindestens der Mutter. Sowohl die Mutter als auch das Kind stürzten nach dem Aufprall. Der hinzugerufene Rettungsdienst brachte die schwer verletzte Mutter und das leicht verletzte Kind mit jeweils einem Rettungswagen in ein Krankenhaus. Der Fahrer des Transporters blieb unverletzt. Am Fahrzeug entstand Sachschaden, dessen Höhe die Polizei mit 1.500 Euro beziffert. Ein freiwilliger Atemalkoholtest bei dem Fahrzeugführer ergab einen negativen Wert. Für die Dauer der Rettungsmaßnahmen und der Unfallaufnahme, die unter anderem mit Hilfe einer Drohne durchgeführt wurde, musste die Unfallstelle bis 15:00 Uhr gesperrt werden. Die Polizei Hannover ermittelt wegen der fahrlässigen Körperverletzung und bittet Zeugen, die Hinweise zum Unfallhergang geben können, sich beim Verkehrsunfalldienst Hannover unter der Telefonnummer 0511 109-1888 zu melden. /nash Polizei Hannover Foto: © 27.02.2025 Matthias Falk - hannover_fotografie
von Matthias Falk 27. Februar 2025
Gänsefeder, Pelikano, Tastatur - Was bedeutet Schreiben? Ein Medium der Kommunikation im Wandel der Zeit Vom 2. März 2025 an können Besucher*innen am Pelikanplatz 21 in Hannover eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte des Schreibens und seiner Werkzeuge unternehmen. Die Ausstellung wurde vom Pelikan TintenTurm in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum entwickelt. Schriftkulturen haben sich über Jahrtausende entwickelt, ebenso die dazugehörigen Geräte und Schriftzeichen. Aber längst nicht alle Menschen konnten und können schreiben. Lange Zeit gehörte Schreiben zum Expertenwissen. Das Erlernen von Schreiben wurde in Europa seit dem Mittelalter in Schulen systematisch angeleitet und war nur wenigen Menschen vorbehalten. Erst mit der allgemeinen Schulpflicht von 1919 war gewährleistet, dass die breite Masse der Bevölkerung das Schreiben erlernte. Im Zentrum der Ausstellung stehen der 1960 entwickelte und eingeführte Pelikano Patronenfüller sowie die Vereinfachte Ausgangsschrift, bei deren Entwicklung die Firma Pelikan maßgeblich beteiligt war. Diese mittlerweile weit verbreitete Schrift solite Schüler*innen das Erlernen des Schreibens erleichtern. „Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit dem Historischen Museum diese Ausstellung zu realisieren und die Entwicklung des Schreibens - von der Gänsefeder über den Pelikano-Füllhalter bis hin zur modernen Tastatur - erlebbar zu machen. Als Teil der Hamelin Group setzen wir die traditionsreiche Geschichte von Pelikan fort und blicken zugleich in die Zukunft des Schreibens. Die Ausstellung bietet eine wunderbare Gelegenheit, diesen Wandel zu zeigen und mit den Besuchern in den Austausch zu treten" Jens Kollecker/Stefan Warkalla, Hamelin Brands/Pelikan „Das Historische Museum Hannover ist während seiner Schließung regelmäßig mit ,Geschichte unterwegs' und wir freuen uns besonders, im Pelikan TintenTurm zu Gast sein zu dürfen. Das ganze Pelikanviertel ist ein beeindruckendes Zeugnis der Hannoverschen Industriegeschichte. Auch rund um das Sammeln von Produk-ten, Werbemateralien und anderen Objekten aus dem Kontext der Industriege-schichte verbindet das Historische Museum und das Pelikan Archiv eine lange Zu-sammenarbeit." Anne Gemeinhardt, Direktorin der Museen für Kulturgeschichte. Der Pelikan Tinten Turm ist ein beeindruckender historischer Konferenzsaal, der 1913 von der Firma Pelikan erbaut wurde. Zur damaligen Zeit war der Tinten Turm der größte Besprechungsraum Deutschlands. Heute beherbergt er neben einem Pelikan Museum, einem Werksverkauf und dem Archiv auch Veranstaltungen und Sonderausstellungen, wie die aktuelle Kooperation mit dem Historischen Museum Hannover. Der Tinten Turm ist seit 2017 ein zentraler Ort für Kultur und Unternehmensgeschichte und bietet einen einzigartigen Einblick in die Erfolgsgeschichte der Marke Pelikan. Historisches Museum Hannover Fotos: © 27.02.2025 Matthias Falk - hannover_fotografie
von Matthias Falk 26. Februar 2025
Artenschutztage im Erlebnis-Zoo - Spannende Rallye und Mitmachaktionen rund um den Artenschutz Anlässlich des Internationalen Tages des Artenschutzes (UN World Wildlife Day) dreht sich im Erlebnis-Zoo am 08./09. März alles rund um den Artenschutz und die Schutz-Projekte des Zoos. Auf kleine Gäste (6-10 Jahre) und ihre Familien wartet ein abwechslungsreiches Programm voller spannender, informativer und kreativer Aktivitäten. Bei der Artenschutz-Rallye durch den Zoo gilt es, knifflige Fragen zu beantworten. Wie viele Artenschutzprojekte hat der Erlebnis-Zoo Hannover? Vor was müssen Östliche Spitzmaulnashörner geschützt werden? Welchen IUCN-Bedrohungsstatus hat der Asiatische Elefant? Wer die Tiere beobachtet und die informative Beschilderung liest, wird ganz schnell so schlau wie ein Fuchs. Die Rallyeauswertung erfolgt direkt im Anschluss im Forscherzimmer. Die Rallye wird kostenlos in der Zoo-App angeboten. Im Forscherzimmer in der Zoo-Wissenswelt „Zoologicum“ gibt es weitere spannende Mitmach-Angebote für die jungen Artenschützenden. Hier wird gebastelt, gemalt und geforscht! Und die Scouts des Erlebnis-Zoo erzählen tierische Spannendes zu den Tieren und Artenschutzprojekten des Zoos. Der Besuch der Aktionen rund um den Artenschutz ist im Zoo-Eintrittspreis enthalten. Für einige Kreativ-Materialien (z.B. Beutel bemalen) fallen Kosten an. Wann: 8./9. März, jeweils von 11:15 – 16:00 Uhr Wo: Erlebnis-Zoo Hannover, Adenauerallee 1, 30175 Hannover Hintergrund Der Tag des Artenschutzes (UN World Wildlife Day) ist ein im Rahmen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens eingeführter Aktions- und Gedenktag, der jährlich am 3. März stattfindet. Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen, auch bekannt als CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora), wurde 1973 angesichts des dramatischen Rückgangs vieler Arten durch Wilderei und internationalen Handel geschlossen. Deutschland gehört zu den Erstunterzeichnern. Ziel des Abkommens ist es, das Überleben dieser Arten zu sichern und ihren Handel nachhaltig zu gestalten. Inzwischen gehören dem Übereinkommen weltweit 184 Vertragsparteien an, also knapp 95 Prozent aller Staaten der Welt. Es umfasst derzeit etwa 6610 Tier- und 34.310 Pflanzenarten. Weitere Informationen: www.bmuv.de/themen/artenschutz/internationaler-artenschutz/cites Erlebnis-Zoo Hannover Fotos: © 26.02.2025 Matthias Falk - hannover_fotografie
von Matthias Falk 26. Februar 2025
350 Jahre Großer Garten: Ausstellungen und Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 350 Jahre Großer Garten – Hannover wertschätzt sein barockes Erbe mit reichem Kulturprogramm 2025 feiern die Herrenhäuser Gärten ein besonderes Jubiläum: Der Große Garten, eine der bedeutendsten Barockanlagen Europas, wird 350 Jahre alt. Hannover würdigt sein wertvolles Erbe mit einem umfassenden Kultur- und Informationsprogramm in den kommenden Monaten. Den Auftakt macht die Ausstellung „Gartenkunst aus Meisterhand“ in der Orangerie Herrenhausen. Sie zeigt vom 14. Februar bis 6. April und später noch einmal vom 18. Juli bis 5. Oktober die Geschichte des Gartens mit dem Schwerpunkt Orangeriekultur. Zwischen Palmen, Zitrusbäumchen und anderen subtropischen Pflanzen informieren 14 reich bebilderte Stationen über die aufwändige Pflege der kostbaren Herrenhäuser Kübelpflanzensammlung einst und heute. Orangerie wieder in der ursprünglichen Funktion Die Orangerie, längst ausschließlich Veranstaltungsort, präsentiert sich im Jubiläumsjahr wieder in ihrer ursprünglichen Funktion als Überwinterungshaus. Besucher*innen können die Spuren der früheren Nutzung entdecken, zum Beispiel den einstigen Heizgang oder den historischen Wagen für den Transport der großen Pflanzen. Das Rahmenprogramm zur Ausstellung bietet Vorträge, Führungen und Konzerte sowie ein Citrus-Fest am 15. und 16. März. Im Shop „Limoni“ sind besondere Zitruspflanzen und Zitrus-Souvenirs erhältlich. Zur Eröffnung der Ausstellung sagte Oberbürgermeister Belit Onay: „Dieser besondere Geburtstag ist mehr als nur ein Rückblick auf 350 Jahre Geschichte – er lädt uns ein, über die Bedeutung dieses Gartens nachzudenken. Wir feiern die Herrenhäuser Gärten als Aushängeschild unserer Stadt, ein Zentrum des kulturellen Lebens und ein Ort, der Geschichte atmet und dennoch offen für die Zukunft ist.“ Gärten stärken Kulturstandort Hannover Kulturdezernentin Eva Bender betont: „Für Hannover bedeuten die Herrnhäuser Gärten nicht nur einen Ort der Ruhe und Erholung, sondern auch eine Brücke zwischen Tradition und Moderne. Sie sind ein kultureller Leuchtturm, der über die Grenzen unserer Stadt hinausstrahlt und Hannover als Kulturstandort stärkt. Sie waren Grenzen unserer Stadt hinausstrahlt und Hannover als Kulturstandort stärkt. Sie waren und sie sind indentitätsprägend für unsere Stadt.“ Der Große Garten entstand ab 1675 und ist der älteste der vier Herrenhäuser Gärten, zu denen auch der Berggarten, der Georgengarten und der Welfengarten gehören. Der Große Garten wurde als repräsentativer Lustgarten der fürstlichen Sommerresidenz angelegt und nach und nach ausgebaut. Der südliche Teil aus dem 18. Jahrhundert diente früher dem Anbau von Obst. Schon ab 1763 war der Garten auch für Publikum geöffnet. 1966 feierte die Stadt den 300. Geburtstag des Gartens – irrtümlich, wie man heute weiß. Die Historikerin Heike Palm hat anhand historischer Quellen nachgewiesen, dass 1675 das korrekte Geburtsjahr ist. Enormer Aufwand für die Pflanzenkultur Den Aufwand, der einst für die Pflanzenkultur betrieben wurde, kann man sich heute kaum vorstellen. Die Ausstellung führt vor Augen, was alles nötig war, damit die hannoverschen Herrscher kostbare Zitrusgewächse präsentieren konnten. Sie ließen dazu unter anderem eigens dafür das Galeriegebäude und das Orangeriegebäude errichten, in Stand halten und umbauen. Damit die Gewächse im Sommer standesgemäß gezeigt werden konnten, legte man einen repräsentativen Platz im Garten an, den Orangenplatz. Gärtner Georg Ernst Tatter wurde 1734 mitsamt seiner Exotensammlung eingekauft und begründete die Kübelpflanzentradition der Herrenhäuser Gärten. Die Sammlung umfasst heute rund 1000 Exemplare. Hinzu kamen früher hohe Kosten für die Gefäße und der aufwändige Transport zur Ein- und Auswinterung. Im 18. Jahrhundert stellte die Gartenverwaltung im Frühjahr und im Herbst für vier Tage 80 Männer dafür ein. Die Beheizung der Orangerie in den Wintermonaten war bis Ende des 19. Jahrhunderts, als Warmwasserheizungen installiert wurden, problematisch. Holz und Torf kamen in großen Öfen zum Einsatz. Ein Versuch mit Kohle ließ die kostbaren Pflanzen eingehen. Zitrusfrüchte bereicherten den Speiseplan Die aufwändig kultivierten Zitrusfrüchte waren nicht nur zum Anschauen da. Sie bereicherten auch den fürstlichen Speiseplan, hauptsächlich in Form von Süßspeisen und Limonaden. So arbeiteten in der „Zuckerkammer“ der hannoverschen Hofküche um 1700 zwei französische und zwei deutsche Konditoren. Sie zauberten raffinierte Desserts sowie Limonaden und konservierten Früchte; überschüssige Früchte wurden verkauft. Die Ausstellung zeigt in Text und Bild die Facetten der aufwändigen Pflanzenkultur im Laufe der Jahrhunderte. Zum Vergleich wird die heutige gärtnerische Praxis dargestellt, die ein Kern-Team von fünf Mitarbeiter*innen leistet. Prof. Dr. Anke Seegert, Direktorin der Herrenhäuser Gärten, sagte anlässlich der Ausstellungseröffnung in der Orangerie „Wir freuen uns sehr, dass dieser historische Überwinterungsort einmal wieder mit Palmen und duftenden Zitruspflanzen zu erleben ist. Die Ausstellung bietet Gartengeschichte für alle Sinne – fundiert, farbenfroh, fröhlich und unterhaltsam“. Vorträge, Führungen und ein Citrus-Fest Die Themen der Ausstellung werden in einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm vermittelt, in Vorträgen und Führungen mit Historiker*innen und Orangerieexpert*innen. Beim Citrus-Fest am 15. und 16. März bieten die Profis der Herrenhäuser Gärten praktische Beratung zur Zitruspflege, zum Schnitt und zur Veredelung. Hinzu kommen Mitmachaktionen für jüngere und ältere Besucher*innen. Internationale Fachleute halten Vorträge. Zweimal wird die Ausstellung zur Bühne für klassische Konzerte: Am 25. Februar erklingen in der Reihe „Herrenhausen Barock“ Werke der begeisterten Gärtner Telemann und Händel. John Cages Sound der Botanik kann man am 28. März erleben. Ein Faltblatt und die Internetseiten der Herrenhäuser Gärten informieren ausführlich über alle Termine. Orangenplatz nach altem Vorbild hergerichtet Der Große Garten selbst wurde zum 350. Geburtstag herausgeputzt. Der Orangenplatz vor dem Galeriegebäude ist wieder so angelegt worden, wie er im 18. Jahrhundert aussah. Er bietet der kostbaren Zitrussammlung ab Mitte Mai eine sommerliche Bühne, jetzt wieder ohne historisierende Elemente der 1960er Jahre. Im Feigengarten hinter der Grotte von Niki de Saint Phalle offenbaren die überarbeiteten Erdgewächshäuser, wie raffiniert sie früher zur Treiberei beheizt wurden. Der Pferdemist, der einst für Wärme sorgte, kommt allerdings nicht mehr zum Einsatz. Auch Obstanbau ist im Großen Garten wieder zu finden. Einer der sogenannten Triangelgärten am Südostende des Großen Gartens nahe der Großen Fontäne ist mit Apfelbäumen in historischen Sorten bepflanzt worden, um an die frühere Funktion als Nutzgarten zu erinnern. Pflanzenliebhaber*innen können sich auf das Aurikeltheater freuen: Die farbenfrohen Frühblüher präsentieren sich im April nach historischem Vorbild auf Holzgestellen. Zur Barockzeit erfreuten sich die zarten Blumen besonderer Beliebtheit, noch heute sind sie begehrte Sammlerstücke. Kulturprogramm zum Jubiläum auch im Sommer Ab Mitte Juli bis Anfang Oktober ist die Ausstellung „Gartenkunst aus Meisterhand“ erneut in der Orangerie zu sehen. In der Sommersaison finden weitere Vorträge und Führungen zum Jubiläum statt und auch das Kulturprogramm in den Herrenhäuser Gärten steht im Zeichen des Geburtstags, zum Beispiel der Internationale Feuerwerkswettbewerb. Ein Höhepunkt ist das Sommerfest am 23. August. Gemeinsam mit Partner*innen laden die Herrenhäuser Gärten Jung und Alt zu einem bunten Programm mit Musik, Spiel und Spaß im Großen Garten ein. Der Vorverkauf für das Sommerfest beginnt am 3. April. Die Stiftung Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover fördern das Jubiläum. Partner ist Hannover Marketing und Tourismus. Partner des Sommerfests am 23. August sind die VolkswagenStiftung, das SEA LIFE Hannover, das Museum Wilhelm Busch, das Hardenbergsche Haus, die KunstFestSpiele Herrenhausen, die Schloss Herrenhausen Veranstaltungs- und Betriebs GmbH, die Freunde der Herrenhäuser Gärten und Grauwinkels Schlossküche. Öffnungszeiten und Eintrittspreise Die Ausstellung „Gartenkunst aus Meisterhand“ ist vom 14. Februar bis 6. April täglich geöffnet, montags bis freitags von 11 bis 17 Uhr und an den Wochenenden von 10 bis 18 Uhr. Der Shop „Limoni“ in der Orangerie ist montags bis freitags von 11 bis 17 Uhr und an den Wochenenden von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Besuch der Ausstellung, die Führungen und Vorträge sind im Eintrittspreis der Herrenhäuser Gärten enthalten. Bis Ende März beträgt der Eintritt 6 Euro, ermäßigt 5 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre ist der Eintritt frei. Landeshauptstadt Hannover/Herrenhäuser Gärten Fotos: © 26.02.2025 Matthias Falk - hannover_fotografie
von Matthias Falk 25. Februar 2025
Neugestaltung Prinzenstraße: Rückbau der Gleisanlage hat begonnen Zur Vorbereitung der Umgestaltung der Prinzenstraße zwischen Thielenplatz und Schiffgraben beginnt Stadt ab Montag, 10. Februar, mit dem Rückbau der Gleisanlage. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Mai andauern. Dafür ist eine Vollsperrung der Straße erforderlich. Im Nahbereich der Baustelle erfolgen entsprechende Umleitungen, so dass die Erschließung für die Anlieger sichergestellt werden kann. Im Anschluss beginnt die Stadtentwässerung mit den ersten Arbeiten für die „Schwammstadt“. Im ersten Bauabschnitt zwischen Alexanderstraße und Sophienstraße wird im Rahmen dieser Arbeiten eine unterirdische Zisterne gebaut. Im Anschluss im zweiten Bauabschnitt, vom Thielenplatz bis zur Alexanderstraße, werden Kanalbauarbeiten durchgeführt. Der dritte Bauabschnitt reicht von der Sophienstraße bis zum Schiffgraben. Auch hier werden die Kanalbauarbeiten fortgeführt, die Bauzeit der Stadtentwässerung beträgt insgesamt ca. ein Jahr. Nach diesen Arbeiten erfolgen weitere Leitungsbauarbeiten der anderen Versorger, bevor der Straßenbau beginnt. Der motorisierte Individualverkehr wird bis auf den erforderlichen Anlieger-/Lieferverkehr dauerhaft über das umliegende Straßennetz umgeleitet. Fußgänerinnen, Fußgänger und Radfahrende werden an den Baustellen vorbeigeleitet. In drei Jahren sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Landeshauptstadt Hannover Fotos: © 25.02.2025 Matthias Falk - hannover_fotografie
von Matthias Falk 25. Februar 2025
POL-H: Unbekannte Tote am Steinhuder Meer - Wer kann Hinweise zur Identität geben? Hannover (ots) - Polizeikräfte des Zentralen Kriminaldienstes (ZKD) Hannover und Taucher der Zentralen Polizeidirektion Hannover (ZPD) suchten am 25.02.2025 im Uferbereich des Steinhuder Meeres nach Hinweisen zu einer nicht identifiziertenToten. Im Mai 2024 war im Steinhuder Meer eine leblose Frau aufgefunden worden .Bis heute ist die Identität der Frau, die von Spaziergängern im Wasser entdeckt wurde, unklar. Die Polizei hofft auf Hinweise zur Identifizierung der Toten. Nach bisherigen Erkenntnissen des ZKD Hannover entdeckten Passanten am Morgen des 25.05.2024 einen leblosen Körper am Ufer des Steinhuder Meeres in Höhe des Lindenhopswegs. Herbeigerufene Rettungskräfte bargen die Tote aus dem Wasser. Eine Obduktion ergab Ertrinken als Todesursache. Die Todesumstände sind noch ungeklärt. Eine Gewalteinwirkung liegt nach derzeitigem Kenntnisstand nicht vor. Ein bereits durchgeführter Abgleich durch die Zentrale Vermisstenstelle des Landeskriminalamtes Niedersachsen, sowie eine Überprüfung der DNA hat bislang nicht zur Identifizierung der Toten geführt. Ein am 25.02.2025 durchgeführter Tauchereinsatz im Steinhuder Meer führte nicht zum Auffinden von Hinweisen auf die Identität der Frau. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Identifizierung der Frau und erhofft sich von den folgenden Angaben Hinweise auf ihre Identität: Die Tote ist ca. 173 cm groß und von kräftiger Statur. Ihr Alter wird auf 65-70 Jahre geschätzt. Das Gebiss der Verstorbenen ist in einem schlechten Zustand und weist sichtbare Lücken auf. Sie hat ein europäisches Aussehen, braune Augen und 15cm lange grau-weiße Haare. Sie trug eine Brille und war nach bisherigen Erkenntnissen stark kurzsichtig. Zum Zeitpunkt ihres Todes war sie mit einem schwarzen Langarmshirt und einem hellen Leinen-T-Shirt bekleidet. Außerdem trug sie eine dunkelblaue Jeans. An den Füßen trug sie schwarz-weiße Ringelsocken und dunkelblaue Turnschuhe. Hinweise zur Identität der Frau nimmt der Kriminaldauerdienst der Polizei Hannover unter der Telefonnummer 0511 109-5555 entgegen. /pol, fas Polizei Hannover Foto/Video: © 26.02.2025 Matthias Falk - hannover_fotografie
von Matthias Falk 6. Februar 2025
Statement von Ministerpräsident Stephan Weil nach der gestrigen Landespressekonferenz in Sachen Wolf „Für Niedersachsen ist der Wolf ein besonderes Thema, denn mit mehr als 500 Tieren und mehr als 50 Rudeln ist Niedersachsen offenkundig überlastet. Viele Menschen haben wenig Verständnis dafür, dass die Absenkung des Schutzstatus so lange auf sich warten lässt. Mit der zuständigen Kommissarin für Umwelt, Jessika Roswall, habe ich heute das weitere Vorgehen der Europäischen Kommission in dieser Sache erörtert. Ziel muss es doch sein, den betroffenen Mitgliedstaaten möglichst rasch ein rechtssicheres regionales Bestandsmanagement zu ermöglichen. Mit der Änderung der Berner Konvention haben wir einen Durchbruch erzielt. Es geht also nicht mehr darum, ob der Schutzstatus gesenkt wird, sondern um das Wann und Wie der Regulierung. Zwar konnte mir die Kommissarin keinen konkreten Zeitpunkt nennen, wann das europäische Recht geändert sein wird. Ich habe aber keinen Zweifel daran, dass die Kommission den Weg dorthin beschleunigen will. Ich begrüße es außerordentlich, dass sich die Kommission parallel zu dem laufenden Verfahren vorbereitet.“ Symbolfoto: © 06.102.2025 Matthias Falk - hannover_fotografie
von Matthias Falk 4. Februar 2025
Himmelblau und stark bedroht - Neue Gecko-Arten im Erlebnis-Zoo Hannover Die Neuen im Erlebnis-Zoo Hannover sind echte Hingucker: Der eine ist himmelblau und trägt ein schwarzes Streifenmuster, das sich von den Vorderbeinen über den Kopf bis zur Nasenspitze zieht. Der andere beeindruckt mit gelben Punkten und Streifen auf grünlich-blau-changierender Haut. Der „Himmelblaue Zwergtaggecko“ (Lygodactylus williamsi) und der „Mauritius-Taggecko“ (Phelsuma guimbeaui) können jetzt im Urwaldhaus des Erlebnis-Zoo entdeckt werden. So auffallend die beiden Gecko-Arten sind, so bedroht sind sie auch: Der „Himmelblaue“ wird von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) als vom Aussterben bedroht eingestuft, der Mauritius- Taggecko gilt als stark gefährdet. Um auf die Bedrohung der Tiere aufmerksam zu machen, hat der Erlebnis-Zoo mit Hilfe des Vereins der Zoofreunde Hannover e.V. neue Lebensräume in holzverkleideten Terrarien für die bunten Botschafter ihrer Arten geschaffen. Die Himmelblauen Zwergtaggeckos leben ausschließlich in zwei Tieflandregenwald-Gebieten im ostafrikanischen Tansania: Im Kimboza Forest und im Ruvu Forest. „Innerhalb dieses winzigen Verbreitungsgebiets sind die Geckos auf die Pandanuspalme angewiesen, auf der sie ihr ganzes Leben verbringen“, erklärt Zoo-Artenschutzreferentin Dr. Marlis Dumke. Durch Abholzungen und Waldbrände schrumpfe dieser begrenzte Lebensraum jedoch immer weiter. Der Erlebnis-Zoo unterstützt daher das Kimboza-Forest-Gecko-Projekt, bei dem Brandschneisen angelegt werden, sogenannte Waldwächter aus der lokalen Bevölkerung die Wilderei bekämpfen und auf Brandwache gehen. Zentrale Elemente des Projekts sind auch der Aufbau einer Baumschule und die Wiederaufforstung von Brandflächen. Seit 2023 wurden 1.800 einheimische Bäume gepflanzt, darunter die für den Gecko wichtige Pandanuspalme. Aufgrund der vielfältigen Bedrohungen war der Gecko im vergangenen Jahr das „Zootier des Jahres“. „Als dann feststand, dass der Erlebnis-Zoo bedrohte Geckos halten und züchten wird, haben wir kurzentschlossen den Bau des Terrariums mit 8.000 Euro unterstützt“, erzählt Christian Wagner vom Verein der Zoofreunde Hannover. „Es freut uns sehr, dass wir dem Erlebnis-Zoo bei seiner Arbeit zur Erhaltung dieser faszinierenden Tierarten zur Seite stehen können.“ Die neuen Terrarien bieten den Geckos optimale Bedingungen, die ihren natürlichen Lebensraum nachahmen. „Geckos brauchen je nach Art unterschiedliche Lichtfrequenzen und Temperaturen, um sich in voller Farbenpracht zu zeigen. Auch die Stimmung der Tiere ist entscheidend, und so leuchtet das Männchen der Himmelblauen Zwergtaggeckos sehr häufig im schönsten Blau“, erklärt Tierpfleger Frank Wilhelms. Auch der bunte Mauritius-Taggecko ist durch den Verlust seines Lebensraums bedroht. „Bei dieser Art wird über eine mögliche Umsiedelung in sichere Gebiete diskutiert“, so Artenschutzreferentin Dumke. „Aber auch diese Gecko-Art benötigt bestimmte Bäume und Strukturen, geeignete Gebiete müssen erst einmal gefunden werden.“ Mit der Zucht der Geckos im Zoo und der Sensibilisierung der Besuchenden tragen der Erlebnis-Zoo und die Zoofreunde Hannover zur Erhaltung der beiden bedrohten Gecko-Arten bei. Im Urwaldhaus wird bei den Terrarien über die Tiere und das Artenschutzprogramm informiert. Erlebnis-Zoo Hannover Fotos: © 04.02.2025 Matthias Falk - hannover_fotografie
Weitere Beiträge
Share by: